Zeitgenössische Kunst: Drei Frauen leiten 2027 die „Skulptur Projekte“

Düsseldorf. Prägende Gestalt der alle zehn Jahre stattfindenden Freiluftausstellung „Skulptur Projekte“ in Münster war der am 9. August verstorbene Kasper König. Seit ihrer Gründung 1977 durch Klaus Bußmann, dem ehemaligen Direktor des heutigen LWL-Museums für Kunst und Kultur, war König ihr Kurator und Vordenker.
Am Mittwoch haben die LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger und die Findungskommission die neue Leitung bekanntgegeben. 2027 wird das dreiköpfige Kuratorinnenkollektiv „What, How and for Whom/WHW“ die sechste Ausgabe profilieren. 50 Jahre nach der Gründung kuratieren erstmals Frauen das renommierte Format, das Kunstfreunde aus aller Welt nach Münster lockt.
Das Kollektiv WHW besteht aus Ivet Curlin, Natasa Ilic und Sabina Sabolovic. Es wurde gewählt, weil es sich mit transkontinentaler, performativer Kunst sowie ökologischer Nachhaltigkeit beschäftigt und sowohl die Stadtgesellschaft als auch virtuelle Räume aktiv einbindet.
Die Leitfragen von WHW lauten: Wie kann Kunst im öffentlichen Raum heute die Fragilität von Demokratie, Ökologie und dem Zusammenleben sinnvoll thematisieren? Kann sie gegenseitigen Respekt und Selbstbestimmung stärken?
„Mit WHW haben wir eine Leitung gefunden, die in der Lage ist, die ,Skulptur Projekte‘ als Plattform für offene Diskussionen zu etablieren und konstruktiv auf die aktuellen globalen Herausforderungen einzugehen“, begründet Rüschoff-Parzinger die Wahl. Die Suche nach einer neuen Leitung hatte schon lange vor dem Bekanntwerden der Krebserkrankung von Kasper König begonnen. 120 Expertinnen und Experten wurden zurate gezogen.
Die kommende Ausgabe fördert die Kulturstiftung des Bundes mit einer Million Euro. „Die ,Skulptur Projekte‘ Münster sind ein einzigartiges Format für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum, das den Skulpturenbegriff erweitert“, sagt Kirsten Haß, Vorstand der Kulturstiftung des Bundes, über das innovative Format. Die ,Skulptur Projekte‘ Münster werden, so viel ist heute schon klar, bunter, weiblicher und erstmals auch digital.





