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Stargeiger unter BeschussPornostar verklagt David Garrett

Eigentlich bestimmt Geigen das Leben von David Garrett. Nun kommt ein juristisches Kapitel hinzu: Eine Ex-Partnerin verklagt ihn und fordert Schadenersatz in Millionenhöhe. Der Stargeiger wehrt sich gegen die Vorwürfe. 07.06.2016 - 18:55 Uhr Artikel anhören

Das Image des Geigers könnte durch die Vorwürfe seiner Ex einen Kratzer bekommen.

Foto: dpa

New York. Das Leben auf Tour kann einigermaßen trostlos sein. So sei es auch ihm ergangen, als er im August 2014 am Ende einer langen Tournee eine Escort-Dame gebucht habe, erzählt Stargeiger David Garrett. „Ich fühlte mich an dem Abend einsam“, sagt der 35-Jährige in einem „Welt“-Interview.

Aus dem Treffen wurde mehr: Die beiden verreisten, sprachen von Heirat. Anderthalb Jahre später ist die Beziehung am Ende – und beim Gericht in Manhattan liegt eine Schadenersatzklage in Höhe von umgerechnet rund 10,5 Millionen Euro. Die Vorwürfe, die die Pornodarstellerin gegen den aus Aachen stammenden Musiker erhebt, wiegen schwer.

Von harten Sexualpraktiken ist in der am vergangenen Freitag eingereichten Klage die Rede, von körperlichen und psychischen Schäden. Davon, dass Garrett die Frau gegen ihren Willen in seiner New Yorker Wohnung festhielt und sie selbst nach versuchter Flucht in das Apartment zurückholte. Garrett spricht im „Welt“-Interview von Lügen, von Erpressung.

Der Klageschrift zufolge verreisten sie nach Griechenland, stellten sich der jeweils anderen Familie vor, trafen sich auf Malta mit Garretts Band und Management. Sie sei aus Kalifornien zu ihm an die Ostküste gezogen, habe auf seinen Wunsch hin ihre Porno-Karriere beendet und ihn auf Tourneen durch Europa und Mexiko begleitet, habe Termine für ihn geplant seinen Haushalt geführt.

Ende 2015 schenkt er ihr laut Klage einen Verlobungsring. „Es war mir sehr ernst damit“, sagt auch Garrett in dem Interview über die geplante Heirat. Und doch habe er der Sache mehr Zeit geben wollen. Zu schnell habe sie sich als seine Frau betitelt, sagt er der „Welt“, „das fand ich in der Situation ein bisschen übertrieben“.

Die US-Ausgabe des „Playboy“ will künftig keine Nacktbilder mehr bringen, hat sich für das Finale aber noch einmal etwas Besonderes ausgedacht: Pamela Anderson (48) wird das letzte unbekleidete Model des legendären Männermagazins sein, wie „Entertainment Tonight“ berichtete. So sieht das Cover von oben aus...

Foto: Reuters

Pamela Anderson habe die Erlaubnis ihrer Söhne für das letzte Nackt-Shooting eingeholt. Für Anderson ist es der 14. Auftritt im Blatt.

Foto: Reuters

Von ihren beiden Söhnen habe sie auch erfahren, dass der „Playboy“ in den USA künftig auf Nacktbilder verzichte. „Ich dachte: Was? Macht Ihr Witze?“, sagte der frühere „Baywatch“-Star. „Aber dann dachte ich, dass das vielleicht ganz gut sei.“ Denn: „Es ist schwer, mit dem Internet mitzuhalten. Und das Mädchen von nebenan gibt es nicht mehr. Sie hebt heute ihre Bluse und macht ein Selfie. Da ist nichts Geheimnisvolles mehr. Es hat nicht mehr den Charme und die Unschuld, die es einmal gab.“

Foto: dpa

So kennt man den Playboy. Frauen in Häschenkostüm, ein Cover mit einer nackten, meist blonden Frau und Männer, die sich die erotischen Fotos anschauen. Seit nunmehr 60 Jahren gilt der Playboy als das Herrenmagazin unter den Herrenmagazinen. Zahlreiche Frauen haben durch die erotischen Fotos im Playboy ihrer Karriere neuen Schub verliehen, manche sorgten für einen Skandal und andere gerieten schnell wieder in Vergessenheit.

Foto: Imago

Und er ist der Erfinder: Hugh Hefner. Auf die Idee kam er während seines Militärdienstes. Dort sah er, wie sich die jungen Soldaten Pin-Up-Fotos in ihre Schränke und Wände hingen. Nach seinem Dienst machte sich Hefner an die Arbeit, ein neuartiges Magazin zu schaffen. Das Geld dafür lieh er sich bei der Familie, bei Freunden und Banken. Er wusste, dass der Playboy eines von vielen Magazinen werden würde, sollte es nur Fotos von nackten Frauen zeigen. Denn diese gab es damals schon zuhauf. In der Öffentlichkeit aber waren sie verpönt. Deswegen reichten erotische Fotos von jungen Frauen nicht. Zum Kultobjekt machte er sein Magazin, indem er ein neues Idealbild vom Mann entwarf – den anspruchsvollen urbanen Junggesellen, der Kaschmirpullis trägt, Pfeife raucht und Cocktails schlürft sowie Jazz, Literatur und eben auch die Schönheit der Frauen genießt.

(Auf dem Foto: Playboy-Herausgeber und Chefredakteur Hugh Hefner mit der ersten Ausgabe, dessen Cover Mariyln Monroe ziert)

Foto: ap

Sie war die erste Frau, die sich für den Playboy auszog. Mariyln Monroe. Die Fotos sorgten für Furore und machten die blonde Schönheit über Nacht zum Weltstar. Zu verdanken hatte sie ihren Ruhm dem Playboy-Herausgeber Hugh Hefner. Mit dem geliehenen Geld klebte er die erste Playboy-Ausgabe am heimischen Küchentisch zusammen. Der Erfolg war atemberaubend. Die erste Ausgabe verkaufte sich im Dezember 1953 rund 55.000 Mal.

Foto: dpa

Der „Playboy“ traf den Zeitgeist, und Anfang der 70er Jahre war „Hef“ auf dem Zenit seines Erfolgs: Zu seinem weltweiten Imperium gehörten fast zwei Dutzend Playboy-Clubs sowie Platten-, TV- und Filmfirmen und die berühmte Playboy Mansion in Los Angeles mit der Liebesgrotte und den zahllosen Schlafzimmern, wo er Swingerpartys für die Schönen und Reichen veranstaltete.

Foto: Imago

Um dieses Leben beneiden ihn viele Männer. Umgeben von seinen blonden „Häschen“ gilt Hefner seitjeher als der Innenbegriff des Lebemanns. Steven Watts, Autor der Biographie „Mr. Playboy“, nennt Hefner eine „Ikone des modernen amerikanischen Lebensstils“. Und indem der Verleger die Pin-Ups mit Literatur und Politik kombinierte, wurde der „Playboy“ zu einem Heft, das der Mann nicht unter der Matratze zu verstecken brauchte: „Ich kaufe ihn nur wegen der Artikel“, wurde zum Standardwitz. Tatsächlich zielte das Magazin darauf ab, den Sex von der Aura des Anrüchigen zu befreien.

Foto: Reuters

Im Laufe der Jahre ließen etliche Stars die Hüllen für den Playboy fallen. Sie zierte dabei am öftesten das Cover des Playboys. Insgesamt 13 Mal zog sich Baywatch-Nixe Pamela Anderson für das Magazin aus. Sie galt als die „Sexbombe“ der neunziger Jahre und sorgte zudem bei Schönheitschirurg für volle Patientenzimmer. Denn Pamela Andersons übergroßen Brüste kamen nicht von Mutter Natur. Sie half mit Silikon nach und löste damit einen Hype aus, dem zahlreiche Frauen folgten, die sich ebenfalls unter das Messer legten.

Foto: dpa - picture-alliance

Mit solchen Aufnahmen ließ sie die Männerwelt schwach werden. Jahrelang war Pamela Anderson sogar die meistgeklickte Frau im Internet. Zuletzt zog sich Pamela Anderson 2010 für den Playboy aus – mit 43 Jahren.

Foto: dpa - picture-alliance

Neben Pamela Anderson sorgte vor allem Madonna für Furore. Zum ersten Mal war ein Star mit Weltruhm auf dem Cover des Playboys zu sehen.

Foto: dpa - picture-alliance

Die Nacktaufnahmen von Lindsay Lohan ließ sich der Playboy einiges kosten. Rund eine Millionen Dollar Gage bekam die Schauspielerin für die Fotos. US-Rapper 50 Cent zeigte angesichts dieser Summe Unverständnis. „Eine Million anzunehmen, um nackt zu posieren, ist doch das, was Stripper jeden Tag für wesentlich weniger Geld machen,“ kommentierte er.

Foto: dapd

In Deutschland sorgte die Schauspielerin Sila Sahin jüngst für einen Skandal. Als erste türkischstämmige Deutsche ließ sie ihre Hüllen für den Playboy fallen. Die erotischen Aufnahmen sorgten bei ihrer konservativen Familie für Empörung. Sie selbst bezeichnete die Aktfotos als „totalen Befreiungsschlag“ von den kulturellen Zwängen ihrer Kindheit.

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Eiskunstläuferin Katarina Witt machte mit ihren Nacktaufnahmen Karriere nach der Eiskunstlaufkarriere. In der Fernsehsendung „Wetten Das“ begutachtete Thomas Gottschalk die Fotos – mit sichtlichem Interesse.

Foto: ap

Top-Model Claudia Schiffer war auf vielen Coverseiten diverser Magazine zu sehen – auch im Playboy. Karl Lagerfelds Muse konnte 1997 in ihrer vollen Pracht bewundert werden.

Foto: Imago

Die etlichen Berühmtheiten, die sich für den Playboy ausgezogen haben, haben Hefner zu einem reichen Mann gemacht. Die Zeitschrift mit dem Hasenlogo behauptet tapfer ihre Vormachtstellung im weltweiten Markt der Herrenmagazine, scheint angesichts sinkender Auflagen in der Digitalära aber die beste Zeit hinter sich zu haben. Auch Hefner bemüht sich mit 87 Jahren wacker, das Image des Lebemannes aufrecht zu halten: An Silvester 2012 heiratete er seine dritte Frau, die 60 Jahre jüngere Crystal Harris.

Foto: Imago

Doch die Probleme begannen nicht erst mit dem Internet. Bereits in der 80er-Jahren zeigten sich erste Abnutzungserscheinungen. Nachdem die Verluste des Konzerns rasant anstiegen, trat Hefner Mitte der 80er Jahre das Kommando an seine Tochter Christie ab, die bis vor fünf Jahren an der Spitze stand. Chefredakteur des Magazins bleibt der „Playboy“-Gründer aber bis heute. Doch der Wandel in der Medienwelt macht dem Flagschiff des Verlags zu schaffen. Anfang 2011 zog sich das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Beverly Hills von der Börse zurück und begann einen harten Sparkurs.

Foto: ap

Seitdem versucht der Verlag, sich neu zu erfinden. Dabei rückt das Magazin immer stärker in den Hintergrund - nicht zuletzt, weil nackte Frauen im Internet nur einen Mausklick entfernt sind. Der "Playboy" setzt vor allem auf seinen großen Markenwert. Denn für die Verwendung des ikonischen Hasenlogos sind Kleidungshersteller oder Clubbesitzerrund um den Globus bereit, hohe Lizenzgebühren zu zahlen.

Foto: Imago

Der US-„Playboy“ kündigte im Oktober 2015 an, ab März 2016 keine nackten Frauen mehr abdrucken zu wollen. Begründung: Die Zeiten hätten sich geändert. Die deutsche Ausgabe des „Playboy“ will allerdings nicht mitmachen und auch weiterhin Nacktbilder drucken. Pamela Anderson (48) wird das letzte unbekleidete Model des legendären Männermagazins sein. So sieht das Cover von unten aus.

Foto: Reuters

Im Rückblick meint er, dass sie neben den Vorbereitungen zur Ehe einen „Plan B“ vorbereitet habe, um ihn zu erpressen: Über Monate habe sie Gespräche der beiden heimlich aufgezeichnet, in „privaten Unterlagen gewühlt, Fotos gemacht, auch von Rechnungsunterlagen“. Wie der Streit um zwölf Millionen Dollar Schadenersatz ausgeht, ist unklar.

Doch das Image des attraktiven Virtuosen, der sich selbst als „Teufelsgeiger“ vermarktet und bei Auftritten von Frauen umschwärmt wird, könnte durch die Geschichte einen Kratzer bekommen. Glaubt man der von Anwalt Eddie Hayes verfassten Klage, führten ihre Posts im Internet mindestens einmal zu Ärger: „In Rage“ hätten den Geiger Fotos vom Verlobungsring sowie von den beiden als küssendes Paar versetzt, heißt es.

Seine Mandantin habe sich im Badezimmer versteckt, bis er wütend die Tür durchbrach, und sie im Gerangel um ihr Handy zu Boden gefallen sei und sich am Oberschenkel verletzt habe. Garrett hält dagegen: „Meine Anwälte gehen davon aus, dass sie sich diesen kleinen blauen Fleck selbst zugefügt hat.“

Ob der Streit bis zum Start von Garretts Deutschlandtour am 17. November in Braunschweig beigelegt wird, ist offen. Fest steht, dass die Nachwehen einer mindestens wechselhaften Partnerschaft ihn noch eine Weile beschäftigen dürften.

Anwalt Hayes ist zuversichtlich, dass seine Mandantin Erfolg haben wird. Es gebe Beweise der harten Sexualpraktiken, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Er fasst zusammen: „Es war eine sehr umstrittene Beziehung.“ Garrett bleibt bei seiner Darstellung: „Noch nie war ich gegen irgendeine Frau gewalttätig. Alles, was zwischen uns passierte, geschah einvernehmlich, ohne Gewalt und ohne jeden Zwang.“

dpa
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