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GastkommentarSo lässt sich die Nachfrage nach grünem Wasserstoff anschieben

Er ist langfristig die beste Lösung, doch vorerst noch zu teuer. Den Markt könnte aber eine verwandte, preiswertere Variante vorbereiten, meint Fraunhofer-Experte Elias Frei. 24.04.2025 - 09:53 Uhr Artikel anhören
Der Autor: Elias Frei ist Bereichsleiter für Wasserstofftechnologien am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg. Foto: portrait: Bernd Schumacher + Rolf Vennenbernd/dpa

Der anfängliche Hype um grünen Wasserstoff ist abgeflacht und hat einer gesunden Rationalität Platz gemacht. Das ist gut so, ändert aber nichts daran, dass sich Wasserstoff als fünfter Energieträger durchsetzen und die fossilen Alternativen sukzessive verdrängen wird.

Bisher wurde die Einführung eines neuen Energieträgers immer von mindestens einem dieser drei Vorteile begleitet: Verfügbarkeit, Energiedichte oder Wirtschaftlichkeit.

In der chemischen Industrie Europas wurde diese Transformation von Holz über Kohle zu Öl und Gas durchschritten. Ersetzt man hierbei Holz durch Biomasse, hat man die aktuelle Liste der wichtigsten Energieträger im deutschen Energiesektor.

Wasserstoff löst die drei Probleme der Energiewende

Wasserstoff erfüllt noch keines der drei Kriterien. Doch er ist entscheidend für das Ziel, mit erneuerbaren Energien und Energieträgern Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Mit Wasserstoff lassen sich die drei großen Herausforderungen bei der Transformation des Energiesystems lösen.

    Netzstabilisierung und Energiespeicherung: Wasserstoffspeicher in unterirdischen Hohlräumen von Salzlagerstätten wären eine Ergänzung zu Batteriegroßspeichern. Sie dienen dem Erhalt der Grundlastfähigkeit über Wasserstoffkraftwerke und ermöglichen eine stabile Versorgung mit Wasserstoff.Verteilung großer Energiemengen:
    Das geplante Kernnetz für den Transport von grünem Wasserstoff — 9040 Kilometer für 19 Milliarden Euro — ist die Voraussetzung für flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff und kostengünstige Verteilung großer Energiemengen in Deutschland. Eine Pipeline hat eine Übertragungskapazität von bis zu 16 Gigawatt.
    Zum Vergleich: Die Kosten für die etwa 700 Kilometer lange Stromtrasse SuedLink mit einer Übertragungskapazität von vier Gigawatt liegen bei mindestens zehn bis zwölf Milliarden Euro. Keine Diskussion, wir brauchen beides.
    Energieimporte: Grüner Wasserstoff und Wasserstoffderivate eignen sich im Rahmen neuer internationaler Energiepartnerschaften für den Import.

Der Versuch, die Wasserstoff-Nachfrage anzufachen, ist misslungen

Mit der nationalen Wasserstoffstrategie und dem europäischen Green Deal wurde in den letzten fünf Jahren bereits massiv in Wasserstofftechnologien investiert. Die alte Bundesregierung hat über große Förderprogramme Leitprojekte für den Wissens- und Technologieaufbau finanziert und internationale Energiepartnerschaften initiiert. Es wurden Algorithmen und Modelle für die Ermittlung globaler Wasserstoffpotenziale entwickelt, Lieferketten durchleuchtet und Wirtschaftlichkeitsanalysen durchgeführt.

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