EU-Kolumne: Sabotage und Cyberangriffe aus Russland: Ein Fall für die Nato

Die Explosionen auf dem Ostseegrund scheinen ein gezielter Angriff auf die europäische Energieinfrastruktur gewesen zu sein.
Die Mitteilung kam einem Bekennerschreiben nahe. Vor ein paar Tagen ließ der russische Energiekonzern Gazprom wissen, dass bei den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee eine Röhre auf wundersame Weise verschont geblieben sei.
Leitung B der Nord-Stream-2-Pipeline könne weiterhin Erdgas nach Europa liefern, deutete Gazprom an. Die Europäer müssten nur die Genehmigung dazu erteilen: „Wenn die Entscheidung getroffen wird, Lieferungen über den Strang B von Nord Stream 2 aufzunehmen, wird Gas in die Pipeline gepumpt, nachdem die Integrität des Systems von den Aufsichtsbehörden geprüft und verifiziert wurde.“
Welch ein Zufall. Ausgerechnet Nord Stream 2, die Ostseepipeline, die Russland dazu diente, Europa zu spalten, bietet nun die letzte verbliebene Möglichkeit für direkte Gaslieferungen von Russland nach Deutschland. Man braucht keine Geheimdienstdossiers zu studieren, um auf ein strategisches Kalkül zu schließen.
Nord Stream 2 soll die bibbernden Deutschen schwach werden lassen: Der Kreml hofft, dass die Bundesregierung aus der europäischen Sanktionsfront ausschert und sich auf einen neuen Energiepakt mit Russland einlässt, wenn im Winter ganze Industriezweige in Not geraten und der Protest auf den Straßen anschwillt.





