Javier Milei: Argentiniens Präsident schreibt die Erfolgsgeschichte des Jahres


Vor einem Jahr trat der politische Quereinsteiger Javier Milei sein Amt als Präsident Argentiniens an. In kurzer Zeit ist es ihm gelungen, das Land wieder in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit zu rücken. Die Politik des Libertären polarisiert rund um den Globus. Inzwischen ist „Milei“ als Schlagwort sogar Teil des Wahlkampfes in Deutschland geworden.
Mileis Bilanz nach einem Jahr kann sich sehen lassen: Er hat die Inflation gesenkt, den Staatshaushalt ausgeglichen und eine umfassende Deregulierung eingeleitet, um die niedrige Produktivität der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung zu steigern.
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Obwohl Milei radikal vorgeht, hat das seiner Popularität nicht geschadet. Die Regierung hat die gleichen Zustimmungs- und Ablehnungswerte wie bei den Wahlen vor einem Jahr. Immer mehr Menschen hoffen auf Besserung. Zwar ist die Armutsrate nach dem Reformstart zunächst rasant gestiegen. Ende des Jahres wird sie wahrscheinlich aber schon wieder niedriger ausfallen als zu Beginn von Mileis Amtszeit.
Der Start war also bemerkenswert. Viele hatten damit gerechnet, dass sich der oft aggressiv auftretende Ökonom nur wenige Monate im Amt halten würde.
Argentinien ist das teuerste Land Südamerikas
Die Regierung muss nun ihr Reformprogramm fortsetzen. Kurzfristig sind einige drängende Probleme zu lösen. Argentinien ist zum teuersten Land Südamerikas geworden. Das gefährdet die Industrie, die gegenüber der ausländischen Konkurrenz kaum noch konkurrenzfähig ist. Zudem müssen schnell neue Arbeitsplätze geschaffen werden, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu erhöhen.
Entscheidend für Investoren ist, dass die Regierung die Kapitalverkehrskontrollen im kommenden Jahr lockert und schließlich ganz aufhebt. Denn Investoren zögern, ihr Kapital ins Land zu bringen, wenn sie bei einer Abwertung Verluste erleiden könnten.
Ein stabiles Argentinien ist wichtig für Südamerika. Die vielen Krisen der vergangenen Jahre haben vergessen lassen, dass das Land die zweitgrößte Volkswirtschaft des Kontinents ist. Ein führungsloses und chaotisches Argentinien belastet Südamerika als Standort und Handelspartner.





Das ist auch für uns wichtig. Deutschland hat nicht nur enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Argentinien. Ein stabiles Argentinien stärkt auch die Bedeutung des Mercosur, wenn das nach Brasilien wichtigste Land der Wirtschaftsgemeinschaft wieder Investitionen und Aufmerksamkeit auf sich zieht.
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