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KommentarFracht ist dumm – Warum Online-Transportbörsen sich nicht durchsetzen können

Onlinedienste tun sich im Transportgewerbe schwerer als gedacht. Das Geschäftsmodell von Uber, Airbnb oder Ebay funktioniert in der Logistik nicht.Christoph Schlautmann 05.06.2018 - 17:00 Uhr Artikel anhören

Das Unternehmen setzt für einzelne Aufgaben bereits auf künstliche Intelligenz.

Foto: PR

Freien Laderaum ins Internet stellen, auf den Klick eines Warenversenders warten und anschließend den Transport für den Onlinekunden abwickeln – so simpel schien das Geschäftsmodell der Frachtbörsen.

Zumal prominente Vorbilder wie der Chauffeurvermittler Uber, die Übernachtungsagentur Airbnb oder die Auktionsplattform Ebay den Eindruck erweckten, das Geschäftsmodell ließe sich beliebig übertragen. Schon in naher Zukunft würden Online-Frachtbörsen, darunter die Branchengrößen Timocom, Teleroute oder Anyvan, den Großteil des Logistikgeschäfts abwickeln. Branchengrößen wie Schenker, Hellmann oder Kühne + Nagel drohe der Niedergang, glaubten viele.

Doch so wird es nicht kommen. Fracht sei eben dumm, bemerkte Post-Chef Frank Appel treffend, der seinen Konzern mit der Frachtbörse Saloodo ins Rennen stürzte. Versehentlich falsch abgestellte Ware melde sich nicht von selbst – wie etwa ein wartender Taxikunde oder ein verirrter Übernachtungsgast. Entsprechend hoch ist die Fehlerquote im Transportgeschäft.

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Kühne + Nagel schaut für seine Kunden 60 Tage in die Zukunft

Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind immer noch weit unzuverlässiger als klassische Spedition. Nicht ohne Grund: 39 einzelne Arbeitsschritte zählt etwa Hellmann wenn es um die Abwicklung eines Transportauftrages nach Übersee geht. Durchschnittlich elf Mitarbeiter seien mit dem Bearbeiten eines Frachtauftrags beschäftigt, berichten andere.

Dass es dabei gelingt, einzelne Aufgaben durch künstliche Intelligenz zu erleichtern, zeigen zwar Beispiele wie beim Branchenführer Kühne + Nagel. Der akquiriert Kundenaufträge über eine elektronische Buchungsplattform oder nutzt Roboter im Lager.

Doch unterschiedlichste Zollformalitäten, ungeklärte Haftungsfragen und regelmäßige Pannen bei der Auslieferung verhindern – zum Leidwesen vieler Start-ups – bis heute, dass sich Kunden ihren Warentransport mühelos im Internet zusammenstellen und auf saubere Abwicklung verlassen können.

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