Kommentar: Neun Lehren aus Davos


Die Lage ist besser als die Stimmung.
Die nachdenklichen Gespräche bei Spaziergängen durch den Schnee gehören traditionell zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos dazu. Inflation, Handelskonflikte, Ukrainekrieg, Klimakrise – Probleme gibt es ja genug gerade. „Die neue ökonomische Ära könnte der erste Rückschritt in der Menschheitsentwicklung seit Jahrzehnten werden“, analysierte das WEF schon, bevor es losging.
Und so dämmerte vielen Davos-Reisenden, dass es die Welt, die auf dem Zauberberg lange propagiert wurde, so nicht mehr gibt; eine Welt mit zunehmendem freien Handel, eine Welt, in der die Mehrheit der Nationen überzeugt ist, die Probleme nur gemeinsam lösen zu können.
Vielleicht war das immer schon ein naiver Blick auf die Welt. Aber das ist ein anderes Thema.
Auch dieses Jahr war Davos eine Versammlung von 3000 Menschen, die gemeinsam in ihre Glaskugeln schauen und gleichzeitig versuchen, unauffällig einen Blick in die Glaskugel der Sitznachbarn zu erhaschen.
Oder wie es ein CEO ausdrückte: „Davos ist der Ort, an dem sich kluge Leute eloquent gegenseitig erklären, dass sie auch nicht wissen, was passieren wird.“





